Collection: Höfeln Family Letters
Author: Babette Fischer (Tritschler)
Recipient: Charlotte Fischer (von Höfeln)
Description: Letter to Charlotte von Hofeln, possibly from her sister Babette Tritschler, undated.
Original text
wir haben eine recht freundliche Wohnung habe mir einen Sopha, Rohrsessel & Tisch ein gekauft das andere ist aus der Aution die Möbel sind braun ?, der Sopha mit braunen Wollenzeug bezogen wenn ihr nur euren Wohnsitz auch hier hättet, als wir dieses Frühjahr wieder mit Krieg bedroht waren dachte ich ernstlich daran ob es nicht besser für uns wäre zu Euch zu gehen, da nun aber die Sache beigelegt ist bin ich wieder anders gesinnt weil mich die Noth nicht dazu treibt, wenn(?) es mein eigener Weg eind würde die zukunft meines kindes dadurch be- stimmen zu dem ich mich nicht berechtigt glaube auch fürchte ich das heisse und färenderliche Clima obwohl ich recht gern bei Euch sein möchte, da Ihr so ein Glückliches Familien leben habet - könnte uns ja nur wohl in eurer Ruhe sein,, aber mit dir? Julia möchte ich nicht im Unfrieden sein ich bedaure recht daß unter Euch das Schwesterliche Gefühl so ganz erloschen ist ich kenne die Julia und weiss was ich für unannehmlichkeit mit Ihr durchzumachen hatte, aber Sie ist eben nicht anders mann sollte freundlich (?) denken die? züchtigend Ruthe des Herren sollte ihre Selbstsucht und Eigenwillen gebrochen haben, doch geschiht dieses vielleicht nun doch in folge deß letzten Dramas wo Sie aus eurem Hause verwissen? wurde ich sage nicht daß Ihr Sie wieder aufnehmen sollt. aber doch nicht ganz verstossen ist Sie ist doch deine Schwester und eine arme verlassene Wittwe das gebot des herrn sagt uns liebet Eure Feinde vilmehr sollen Geschwister die Libe nicht erkalten lassen ich denke oft sie wird jezt recht traurig und am ende krank sein, der Herr sagt auch seid barmherzig wie Euer Vater im Himmel es ist das gebot des l. umfasst gar vieles den Nächsten als sich selbst liben, ich bitte dich übe auch an ihr Barmherzigkeit und lass die Libe nicht aufhören den Sie ist das Band der Volkomenheit du hast doch so viel ihr mitzutheilen dass sie keine Noth leiden braucht schenke Ihr den Zutritt in dein Haus und lebt in Frieden Sie wird hoffentlich wie ganz gede= mithigt sein. Bei deiner l. Pauline geht es also gar nicht besser das bedaure ich recht, die Läh[m]ung macht Sie also zu jeder Arbeit unfähig ein gutes Mittel soll sein Ochsen! mark vergehen lassen mit Wisski vermengen u. damit einreiben. Das ist auch recht gut für Gliderschmerzen den Alexander möchte ich gerne wider sehen ist er auch gros geworden, meine l. Marie ist [?]mein[/?] Trost bei dem he= rannahenden Alter Sie macht mir in jeder bezühung Freude hatt Sinn für das edle und gute ist auch geschikt und Flei= ßig das heurath pressirt [roman:]Ihr[/roman] noch nicht ich bin froh wenn Sie noch länger bei mir ist auch ist Sie sehr bescheiden nicht ausgelassen wie so häufig Madchen u. an diesem Alter sind welche nur immer auf Vergnügen denken, ich habe Ursache Gott zu denken dass Er mir eine solche Tochter geschenkt hatt, Er wolle Sie bei dieser Gesinung erhalten.
Letter metadata